
Messestadt Riem: 03 Architekten mit Studio Vulkan gewinnen Wettbewerb
Für den fünften Bauabschnitt mit rund 2500 Wohnungen in der Messestadt Riem wurden Ende Juli drei Entwürfe ausgezeichnet. Nach der Überarbeitung entscheidet sich, welcher Entwurf verwirklicht wird.
Beim städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb für den fünften Bauabschnitt der Messestadt Riem wurden ein erster Preis sowie zwei zweite Preise vergeben.
Erster Preis für 03Architekten mit Studio Vulkan
Für die Fläche zwischen Kirchtrudering und der Messestadt Riem sieht der Siegerentwurf des Münchner Architekturbüros 03 Architekten mit Studio Vulkan zwei Baugebiete mit Quartierszentren entlang der neuen Entlastungsstraße vor. Ein großes Grünband schafft einen qualitätsvollen Freiraum und führt die langen Achsen des Aktivitätenbands des Landschaftsparks Riem fort. Besonders lobte das Preisgericht die beiden Hochpunkte, die die Quartiere miteinander verbinden.
Am Entwurf des zweiten Preisträgers, des Kölner Büros De Zwarte Hond mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, wurde besonders positiv der hohe Anteil an Freiflächen sowie den Wechsel zwischen verdichteten Nachbarschaften und offenen Freiraumkorridoren bewertet.
Der weitere zweite Preisträger, das Berliner Studio Wessendorf mit Atelier Loidl, arbeitet mit Blockstrukturen, deren teilweise geöffnete Innenhöfe Sichtachsen ermöglichen und somit auflockern. Akzente setzen einige achtgeschossige Eckpunkte.
Der 5. Bauabschnitt der Messestadt Riem
Das rund 25 Hektar große Areal verbindet Kirchtrudering mit der Messestadt Riem und dem Riemer Park. Auf den unbebauten und bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen nördlich der Eisenbahnline München-Rosenheim soll das neue Stadtquartier entstehen. Neben zirka 2.500 neuen Wohnungen und Flächen für Dienstleistung und Gewerbe entstehen zahlreiche soziale Einrichtungen, darunter eine fünfzügige Grundschule, eine Einrichtung für offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Kindergarten- sowie Kinderkrippeneinrichtungen.
Außerdem sollen Grün- und Freiflächen sowie Schulsportflächen mit Vereinsnutzung entwickelt werden. Der Ost-West-Korridor der Bahnlinie ist von hoher Bedeutung für den Biotopverbund und das Stadtklima. Daher wird die Bebauung einen entsprechenden Abstand halten. Durch das Viertel soll von Süd nach Nord eine neue Straße führen, die den Ortskern von Kirchtrudering entlasten wird. Nachhaltigkeit spielt bei der Entwicklung des neuen Stadtteils eine zentrale Rolle: kompakte Bauformen, flächensparende Erschließungskonzepte sowie klimaschützende und ressourcenschonende, klimaneutrale Bauweisen sind geplant. Außerdem soll das Viertel soweit möglich mit nachhaltiger Energie versorgt werden. Nach Abschluss des Wettbewerbs soll das Ergebnis in einen Bebauungsplan mit Grünordnung überführt werden.
Hinter dem Projekt steht eine Eigentümergemeinschaft bestehend aus privaten und institutionellen Grundstückseigentümer zusammen mit der Landeshauptstadt München. Nach den vom Preisgericht empfohlenen Überarbeitungen wird entschieden, welcher der drei Entwürfe verwirklicht werden soll.
Bildnachweis: Lageplan (oben) und kleines Bild (Visualisierung) von © 03Architekten / Studio Vulkan