Nordlichter und ein Perser

Eine in sechseinhalb Meter schwebende Hecke und mehrere Stockwerke hohe, übereinander gestapelte Wintergärten. Dies ist keine Fantasie grüner Utopisten, sondern der Arbeitsraum für Versicherungsmathematiker und Wirtschaftsprüfer. Entworfen wurden die kühnen und umweltfreundlichen Büroräume von den Hamburger BRT Architekten Bohde Richter Teherani.

 

 

BRT Architekten 1991 wurde von Jens Bothe, Hadi Teherani  und Kai Richter in Hamburg gegründet. Die drei lernten sich 1977 an der TU Braunschweig währen ihres Architekturstudiums kennen. Hadi Teherani wurde am 2.  Februar 1954 in Teheran, Iran geboren studierte von 1977 bis 1984  Architektur an der Technischen Universität Braunschweig. Von 1989 bis 1991 hatte er einen Lehrauftrag an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.

Mit dem ersten gemeinsamen Projekt, dem Umbau einer Lagerhalle zum Autohaus Car & Driver am Friedrich–Ebert Damm in Hamburg (1990) wurden sie bekannt. Das aufsehenerregende "gläserne Autohaus" in Wandsbek ist mit der ersten punktgehaltenen Glaskonstruktion in Deutschland ausgestattet. Das Gebäude ziert eine riesige, leicht schräg gestellte Glasfassade.

Vielfach ausgezeichnet wurde beispielsweise das Bürohaus Dockland am Hamburger Edgar-Engelhard-Kai. Über 40 Meter kragt der „Bug” des schiffsartigen Baus frei aus und bildet so eine dynamische Ergänzung zum „Heck” des benachbarten Fährterminals. Durch die verglaste Fassade können die Mitarbeiter in ihren Büros den Blick auf das Hafenpanorama genießen oder am Abend über eine öffentliche Freitreppe auf der Dachterrasse den Blick von der obersten Etage des Hauses genießen. 

Spektakulär sind die drei, weit auskragenden Kranhäuser in Köln (1992-2010, Bild rechts). 

 

Verwaltungsgebäude des Swiss Re Germany, Unterföhring (1999-2001)

In München sorgte das Büro mit dem hinter einer schwebenden Hecke verborgene Gebäude der Swiss Re in Unterföhring für Aufmerksamkeit. Später folgten im Arnulfpark das Velum und der 2011 fertiggestellte Skygarden.

Als Sieger eines Wettbewerbs für das Bürohaus der Swiss Re konnten die Hamburger Architekten ihr erstes Gebäude in München realisieren. Eigenständigkeit ohne Isolation: Das ist die Leitidee, die hinter dem Entwurf des Swiss Re-Bürohauses im Unterföhring-Park stand. In autonomen Büro-Unit, die um zentrale Kerne herum wie Windmühlenflügel angelegt sind, können sich die Mitarbeiter auf Team- und Projektarbeit konzentrieren, ohne das Zusammengehörigkeitsgefühl zu anderen Gruppen zu verlieren.

 

Großzügige Glasfassaden bieten Ausblicke auf umliegende Büros, Brücken zwischen den Einheiten der schwebenden Konstruktion schaffen kurze Wege für schnelle, persönliche Kontakte zwischen den Mitarbeitern. Ein zentraler Hauptflur, der bewusst als Rundweg angelegt wurde, verbindet alle Arbeitsbereiche: Begegnungen und Offenheit sind hier Programm.

Eingebettet in Wasserflächen, Lichtungen und Pflanzengruppen schafft das Gebäude ein friedliches und entspanntes Arbeitsumfeld für Mitarbeiter und Kunden. Leichtigkeit, Transparenz und Natürlichkeit zeichnen die mit einem ersten Preis prämierte Anlage aus. In einem Gewerbegebiet ohne einheitlich gewachsenes Erscheinungsbild weist unser Gebäude weiteren Projekten an diesem Ort den städtebaulichen Weg.

 

 

 

 

 

 

Velum am Arnulfpark (2004-2007)

Das Haus entstand als eines der ersten Büro- und Wohngebäude aufgrund eines vom Projekt und Quartierentwickler Vivico Real Estate ausgeschriebenen Wettbewerbs. Im Zentrum von München, in der unmittelbaren Nähe vom Hauptbahnhof ist ein neues Stadtquartier mit Büro-, Gewerbe- und Wohnbauten entstanden, dessen Herz der langgestreckte großzügig angelegte Arnulfpark ist. Der Bebauungsplan von 1873 wurde in die vier Quartiere "Feuer, Wasser, Luft und Erde" weiterentwickelt. Es entstand ein neues lebhaftes urbanes Viertel mitten in der Großstadt, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet.

Im östlichen Areal des Arnulfparks, dem Quartier "Luft", befindet sich in der exponierten Lage in Verlängerung des Parks das 9000 qm große Geschäfts- und Wohnhaus Velum Arnulfpark. Aus der Vorgabe des Bebauungsplans wurde ein massiver Sockel als Natursteinskulptur entwickelt, der beide Gebäudeteile, ein Wohn- und ein Gewerbehaus, miteinander verschmelzen lässt. Der Park fließt in den zweigeschossigen Gebäudeteil über großzügige Freitreppen und begrünte Dächer bis zum Stadtplatz im Osten. So gelingt eine übergangslose Verbindung zwischen der landschaftlich gestalteten grünen Mitte und den städtischen Straßen und Plätzen.

 

 

 

Skygarden am Arnulfpark (2009-2011)

Für den Entwurf der Skygarden wurden daher großzügig dimensionierte Gärten und grüne Lungen nicht nur im Erdgeschoss integriert, sondern in die Höhe gestapelt und damit Sorge dafür getragen, dass auch dort Büroarbeitsplätze mit Gartenzugang und hoher ökologischer Aufenthaltsqualität entstehen.

Den Auftakt bildet der an der Hackerbrücke gelegene 44 m hohe Turm dessen Eingangshallen und Luftgärten von einer gläsernen Hülle umgeben sind. Die Fassade ist durch weiße geschlossene Putzflächen gegliedert, welche über Decken und geschlossene Wandscheiben entlang dem Gebäude mäandern.

 

 

Bürohausquartier an der Moosacher Straße (Planung 2008)

Am nördlichen Rand der Münchener Innenstadt wird ein ehemaliges Industrieareal in attraktiver Umgebung und Infrastruktur neu entwickelt. Gegenüber dem Olympiapark entsteht so mit dem neuen Bürohochhaus und Campusgebäude ein signifikantes Entrée in ein neues Quartier.

Die in zwei Richtungen eingerückten Geschossebenen nehmen dem über siebzig Meter hohen Hochhaus seine Massigkeit und lassen es gleichrangig neben der umgebenden Campusbebauung erscheinen. Zusätzlich verleihen die in organischen Verläufen angeordneten Spiegelbeschichtungen der Fassade die nötige Leichtigkeit, die sie aus der Ferne nahezu entmaterialisiert erscheinen lässt.

Diese künstlerische Qualität unterstreicht die Hochwertigkeit des Büroraums, der durch die zweischalige Glasfassade ein angenehmes Raumklima und viel Licht in den Arbeitsbereichen erhält. Die neu gestalteten Außenanlagen mit Grün- und Wasserflächen betonen den urbanen Kontext und verleihen zusätzliche Attraktivität.

 

 

 

 

Weitere Informationen

...sind über den Internetauftritt von BRT Architekten einsehbar.