Städtebaupreis 2014: Hofstatt und Weltquartier gewinnen

Den diesjährigen Städtebaupreis erhält die Hofstatt von Meili, Peter Architekten in Münchens Altstadt zusammen mit dem Weltquartier in Hamburg-Wilhelmsburg (kfs). Die Neue Mitte in Wettstetten bei Ingolstadt von Bembé Dellinger Architekten wurde ausgezeichnet. Zwei weitere Projekte in München wurden belobigt.

 

Mitte Oktober wurde im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart der Deutsche Städtebaupreis verliehen. Mit dem Preis prämiert die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) zusammen mit der Wüstenrot-Stiftung „realisierte Projekte, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zu Stadtentwicklung und Stadtbaukultur auszeichnen“ (Auslober). Die Jury unter Vorsitz der Saarbrückener Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer vergab diese Preise: 



Deutscher Städtebau-Preis
Preisträger

Hofstatt, Stadthaus Sendlinger Straße in München

Die LBBW Immobilien entwickelte die Hofstatt in enger Zusammenarbeit mit der Stadt München und dem sowohl in der Schweiz als auch in München ansässigen Architekturbüro Meili, Peter Architekten, das 2006 den Architektenwettbewerb für sich entschied. Die kaufmännische und technische Umsetzung sowie Vermietung, Vermarktung und Verkauf übernahm als Bauherrnvertreter die Hines Immobilien GmbH. Im Oktober 2013 wurde die Hofstatt an einen institutionellen Anlegerkreis unter Federführung der Quantum Immobilien AG verkauft.

Die Jury: „Der Entwurf stellt sich der Aufgabe, in dieser zentralen Lage die urbane Form einer starken Verdichtung zu suchen und gleichzeitig die Eigenart der verbundenen Denkmäler und die Besonderheit der gewachsenen Bebauungsstruktur des Blocks zu erhalten. Hierfür wurden die einzelnen Gebäude individuell entwickelt und ihrer Lage im Stadtgefüge und ihrer Funktion folgend als eigenständige Teile entworfen. Leider fiel dem Projekt Hofstatt das 1971 erbaute ‚schwarze Haus‘ von Detlev Schreiber zum Opfer – ein herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne in München.“


Planer/inMeili, Peter GmbH Florian Hartmann, Anreas Müsseler, Oliver Noak, Marcel Meili, Markus Peter, Sebastian Ballauf, Sarah Escher, Christian Hadaller, Johanna Irmisch, Felix Krüttli, Clemens Nuyken, Max Otto, Oya Sönmez, Christoph Staude, Lisa Yamaguchi Vogt Landschaftsarchitekten AG Keller, DammRoser Landschaftsarchitekten CLMap GmbH CBP GmbH Müller-BBM GmbH Bauherr LBBW Immobilien GmbH

Hamburg-Wilhelmsburg, Weltquartier

Der Umbau der 30er-Jahre-Siedlungshäusern war ein Kernprojekt der IBA Hamburg. einen renommierten Preis erhalten – zusammen mit der „Hofstatt“ in der Münchener Innenstadt: 


„Die Siedlung beeindruckt durch eine einladende großzügige Stimmung mit starkem, Identität stiftendem Charakter. Freiraumkonzept und Architektur schaffen einen starken, aber zurückhaltenden Rahmen, der durch die unterschiedlichen Bewohner vielfältig und bunt ausgemalt wird. Gemeinsam ist es den Projektbeteiligten gelungen, auf sozialer, partizipativer und gestalterischer Ebene eine angemessene Sprache zu finden, so dass das Weltquartier für viele Menschen unterschiedlicher Herkunft zur neuen Heimat wurde.“

Planer: IBA Hamburg GmbH René Reckschwardt kfs Krause feyerabend Sippel Architekten Rainer Sippel, Georg Feyerabend; Andresen Landschaftsarchitektur Sven Andresen Knerer+Lang Architekten Prof. Thomas Knerer, Eva Lang Gerber Architekten Prof. Eckhard Gerber, Hannes Beinhoff, Britta Küest Petersen Pörksen Partner Architekten+Stadtplaner Christian HühnKunst+Herbert Architekten Bettina Kunst, Christian HerbertDalpiaz+Gianenetti Architekten Alessandro Dalpiaz, Michelle Giannetti Breimann + Bruun Landschaftsarchitekten Bertel Bruun; Bauherr: SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg

 

Auszeichnungen

Bad Hersfeld, Schilde-Park

Potsdam, Gartenstadt Drewitz

Wettstetten, Neue Mitte (Bild links)

 

Belobigungen

München, Ganzheitliche Quartiersentwicklung Piusplatz

München, Energetische Modernisierung und Lückenschließung Zornedinger Straße

Erfurt, Quartiersvitalisierung „Die Schottenhöfe“

Hamburg-Wilhelmsburg, Neue Mitte Wilhelmsburg

Hannover, Hanomag – Neue Lebens- und Arbeitswelten im Industriedenkmal

Ilmenau, Neubau Technologieterminal

Weimar, Herderplatz

 

Sonderpreis „Neue Wege in der Stadt“

Erfurt, Neugestaltung Fischmarkt


„Barrierefreiheit ist möglich ohne hilflose ästhetische Kompromisse, und starre schienengebundene Systeme lassen sich in sensible Stadträume integrieren, ohne diesen ihren gestalterischen ‚Stempel aufzudrücken‘ – dies nachgewiesen zu haben ist das ermutigende Verdienst der Neugestaltung des Fischmarktes in Erfurt.“

Auszeichnungen

Berlin, Park anm Gleisdreieck

Kassel, Ausbau Goethe- und Germaniastraße

Belobigungen

Eppingen, Öffentliche Räume der Brettener Vorstadt

Raunheim, Geh- und Radwegbrücke über den Ölhafen

Lebach, Bitscher Platz und Umgebung

Leipzig, Umgestaltung Richard-Wagner-Platz

 

Weitere Informationen:

Deutsche Städtebaupreis: Website des Auslobers