GKK + Architekten

In München sind die Berliner GKK + Architekten mit dem neuen Verlagsgebäude des Süddeutschen Zeitung in Steinhausen im Osten Münchens bekannt geworden. Ihr Projekt „LichtBlicke“ in den Isargärten Thalkirchen zeichnet sich durch eine klare moderne Architekturspache aus mit mondänen Touch aus. Doch wer verbirgt sich sich hinter dem Kürzel des Architekturbüros, die auch in China große Projekte realisieren?

 

1991 gründeten drei Architekten nach ihren Namen das Büro Becker Gewers Kühn und Kühn Architekten im historischen Hotel Esplanade in Berlin. Nachdem die Gründungsmitglieder und Büropartner Becker und Gewers aus dem Büro ausstiegen, firmen die Partner Swantje und Oliver Kühn seit 2008 unter den Namen GKK + Architekten. Die Müncherin Swantje Kühn studierte an der Technischen Universität München Architektur, arbeitete während dieser Zeit für die Gesellscahft für rechnische Zusammenarbeit in Malawi, Afrika. Nach Erreichung ihres Diploms im Jahr 1989 war sie für das renommierte britische Architekturbüro Richard Rogers Partnership in London tätig, bis sie sich selbständig machte. Swantje Kühn lehrt auch seit 2003 als Professorin an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe Architekturtheorie und Entwurf, wo sie auch seit 2006 Prodekanin ist. Der gebürtige Regensburger Oliver Kühn hat einen ähnlichen Werdegang – Architekturstudium an der TUM, Werkplanung für MUC II im Münchner Büro Weissenfeld, dann Architekt und später Consultant bei Richard Rogers in London.

 

GKK + Architekten sind Spezialisten auf dem Gebiet des Hochhausbaus, haben aber auch Projekte in anderen Bereichen, wie im Wohnungs- , Bahnhofsbau sowie Shopping Malls realisiert. In den vergangenen Jahren war das Büro sehr aktiv in China, wo es ein eigenes Büro unterhält. In München realisierten GKK + Architekten außer dem Verwaltungs- und Redaktionshochhaus der Süddeutschen Zeitung auch die Messe München Lounges, den Marstallplatz Süd und einige Wohnhäuser. 

 

 

SV-Hochhaus,

Verlags-Hauptverwaltung der Süddeutsche Zeitung  (2003-2006)

Im Jahr 2004 geriet der Verlag der Süddeutschen Zeitung wegen seines geplanten Neubaus der Konzernzentrale in Zamdorf in kommunalpolitischer Auseinandersetzungen in München. Das Gebäude sollte als Hochhaus entstehen. Gegen die städtebauliche Gewers Kuehn und Kuehn hatten den 1. Preis für den Bau des Hochhauses in einem Wettbewerb gewonnen. Oliver Kühn hatte das Hochhaus ursprünlich mit einer Höhe von 145 Metern geplant. Gegen die Auswirkung dieses und weiterer Hochhäuser sperrte sich jedoch eine Bürgerinitiative um die Ex-Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Hans-Jochen Vogel. Ein durch sie initiierter Bürgerentscheid brachte am 21. November 2004 schließlich die Entscheidung: Mit einer knappen Mehrheit (50,8 Prozent der Stimmen) entschieden die Münchner, dass in der Stadt kein Hochhaus höher sein darf als die Frauenkirche. Der Süddeutschen Verlag warf die Planungen für die Konzernzentrale deshalb noch einmal um und errichtete das Hochhaus deshalb nur mit einer Höhe von 99,95 Metern. Das Gebäude hat 28 oberirdische Stockwerke. Insgesamt hat es eine Bruttogeschossfläche von 78.400 Quadratmeter (51.200 Quadratmeter oberirdisch und 27.200 Quadratmeter unterirdisch). Da die Bruttogeschossfläche sich durch die Umplanung nicht ändern sollte, wurde das Hochhaus zwar wesentlich niedriger, jedoch um einiges breiter als im ursprünglichen Entwurf. Im Keller befindet sich auch eine Tiefgarage mit 553 Stellplätzen.

Das Münchener SV-Hochhaus ist als erstes Bürogebäude in Deutschland mit einem LEED-Zertifikat in Gold ausgezeichnet worden. Für Investor und Mieter des SV-Hochhauses waren die ökonomischen Vorteile der nachhaltig errichteten Immobilie entscheidend.  

Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Mai 2006, der Umzug in das fertiggestellte Hochhaus im November 2008. Der Verlag konzentriert dort 1.850 Arbeitsplätze. Der Verlag ist allerdings nicht (mehr) Eigentümer des Gebäudes: Im Dezember 2007 verkaufte der Süddeutsche Verlag das Hochhaus an die Münchner Gesellschaft Prime Office und mietete es für 15 Jahre zurück. Auch das ehemalige Verlagsareal in der Sendlinger Straße wurde verkauft. Aktuell entsteht dort das neue Quartier Hofstatt mit Einzelhandels-Passagen, Büros und Luxuswohnungen.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des SV-Hochhauses in Zamdorf in der Hultschiner Straße steht seit 1985 die Druckerei des Verlages. Der Entwurf des Druckereigebäudes stammt von dem Architekten Peter C. von Seidlein.

.

 

Lichtblicke, Thalkirchen (2006-2011)

Unter den beauftragten Architekten des neuen Quartiers Isargärten im Stadtteil Thalkirchen heben sich die Bauten der GKK + Architekten ab. Die von dem Münchener Projektentwickler Concept Bau – Premier beauftragten Berliner GKK + Architekten setzten die Idee von geschossweise versetzten Etagen interessant um. Durch die Verrlagerung ergeben sich in den Zwischenräumen an zwei Seiten umlaufende Terrassen. Mit ihrer Holzverkleidung und Glasbrüstungen erinnern die weißen Bauten ein wenig an ein Schiffsdeck. Besonders von den großzügigen Dachterrassen ist die Sicht über die Häuserdaächer und Bäumen beeindruckend.

Baulange über Eck verlaufende Fensterbänder sorgen für helle Innenräume und eine großzügige Einbeziehung der umgebenden Natur. 

Isargärten Thalkirchen: Architektonische Lichtblicke