Helmuth Wolff: Ein vergessener Münchner Architekt

Die Hochschule München erinnert an das spannende Leben und interessante Werk des jüdischen Architekten Helmuth Wolff. Gezeigt werden von Studierenden ausgearbeitete Modelle und Zeichnungen von Wolffs Bauwerke.

 

1927, im Alter von 32 Jahren, konnte der in Berlin geborene Architekt Helmuth Wolff auf eine große, von ihm entworfene Wohnanlage in München verweisen. Die durchdachten und innovativen Wohnblöcke in Untergiesing zeichnen sich durch einen eigenen Stil zwischen Moderne, Art Déco und Münchner Tradition aus.  

Ein Jahr später konnte Wolff in der Argricolastraße in Laim eine Villa und in der Prinzregentenstraße in Bogenhausen eine weitere große Wohnanlage fertigstellen. Dann beendete die Weltwirtschaftskrise und die Machtübernahme der Nazis das architektonische Schaffen des jüdischen Architekten, dessen Werk an den ebenfalls früh verstorbenen Münchner Architekten Otho Orlando Kurz erinnert. Helmuth Wolff und seine nichtjüdische Frau Annemarie konnten 1933 in die Niederlanden fliehen, wo sie sich als Fotografen eine neue Existenz aufbauten. Als die Deutsche Wehrmacht im 1940 in Holland einmarschierte, beschloss das Ehepaar, sich das Leben zu nehmen. Helmuth Wolff starb am 15. Mai 1940, seine Frau überlebte den Selbstmordversuch und war bis zu ihrem Tode 1994 in Amsterdam als Fotografin tätig. Im Lichthof der Baufakultät zeigen Architekturstudenten von Professor Karl Kegler Modelle und Zeichnungen von Wolffs Bauwerken. Die Ausstellung dokumentiert die Ergebnisse eines Forschungsseminars an der Hochschule München. Wolffs Münchner Bauten wurden von angehenden Architektinnen und Architekten dokumentiert und ihre gebaute Qualitäten in Zeichnungen und Modellen herausgearbeitet. Die Ausstellung steht allen Interessierten offen. 

 

Helmuth Wolff – Architekt im München

Ort: Karlstraße 6. Lichthof der Baufakultäten im Kunstareal