
Maxvorstadt: Baugenehmigung für Karl
Der Komplex auf dem ehemaligen MAHAG-Areal, schlicht KARL genannt, wird das erste Bürogebäude des britischen Stararchitekten David Chipperfield in Bayerns Hauptstadt sein. Der Baubeginn ist für den Herbst dieses Jahres terminiert, die Fertigstellung für 2021.
Der Entwurf, mit dem sich das Berliner Büro von David Chipperfield 2016 in dem international besetzten Planungswettbewerb durchgesetzt hat, sieht einen kubischen Baukörper vor, der als Solitär frei neben den umgebenden Gebäuden steht. Die skulpturalen Fassadenelemente verleihen dem Gebäude eine dreiteilige Ordnung und unterstreichen das klare Volumen des Baukörpers. Das Gebäude verfügt über sechs oberirdische Geschosse und ein Satffelgeschoss sowie zwei Untergeschosse. Die am ursprünglichen Ort neu aufgebaute Shedhalle – eine Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit – wird zukünftig für Gastronomie genutzt.
KARL verfügt über ca. 30.000 Quadratmeter Bürofläche, die über vier Kerne erschlossen werden. Die vier Gebäudeflügel haben Tiefen von über 18 Meter und werden beidseitig belichtet. Die als Dreibund strukturierten Büroflächen bieten damit eine hohe Flächeneffizienz und größtmögliche Flexibilität. Mit Deckenhöhen über 3,10 m entstehen so loftartige Büroflächen, die für die unterschiedlichen Bürotypologien Einzel-, Kombi- und Großraumbüro geeignet sind. Aufgrund der großen O"enheit des Gebäudes ist besonders die Nutzung von Open Space eine attraktive Möglichkeit für die Umsetzung von modernen Arbeitsplatzkonzepten.
Mit der Erteilung der Baugenehmigung für das Bauvorhaben KARL ist jetzt auch das Startsignal gesetzt für eine der wichtigen innerstädtischen Transformationen in der Maxvorstadt, zwischen dem neu entstandenen Arnulfpark auf dem ehemaligen Containerbahnhof, dem Bayerischen Rundfunk, den Brauereien Spaten- und Löwenbräu und dem Neubaugebiet Richtung Stiglmaierplatz. Durch den Neubau des Münchner Hauptbahnhofes wird das zentral gelegene Viertel in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.
Um dem steigenden Bedarf großer Unternehmen am Wirtschaftsstandort München nach innerstädtischem, großflächigem Büroraum nachkommen zu können, wurde von der ursprünglichen Idee, eine Hotelnutzung zu integrieren, Abstand genommen. Das Quartier ist von gewerblichen und ehemals industriellen Nutzungen geprägt. Dies wurde bei der Planung des Areals und dem Nutzungsmix berücksichtigt. Die Grundsteinlegung ist für Herbst 2018 geplant, hierzu wird Ihnen frühzeitig eine separate Einladung zugehen.
Quelle: Pressemeldung Karl München GmbH & Co. KG vom 19.06.2018
Bildnachweis: Architekturmodell KARL / © Foto: Johannes Seyerlein
Chipperfield und Enea gestalten Karl
In der Maxvorstadt soll auf dem ehemaligen MAHAG-Areal ein nobles Gebäude mit Hotel, Büros und Gastronomie entstehen. Das berliner Büro des britischen Stararchitekten Sir David Chipperfield hat nun den Zuschlag bekommen.
"Uns geht es darum, einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und eigener Identität zu schaffen“, so Stephanie und Alexej Brecht-Bergen. Für das Projekt „Karl“ im Marsfeld der Maxvorstadt gegenüber der Spaten-Brauerei wurde 2016 ein Wettbewerb ausgelobt. Drei zweite Plätze wurden vergeben: an David Chipperfield Architects, Berlin, EM2N, Zürich und Allmann Sattler Wappner, München.
Nun entschied sich das Bauherren-Ehepaar für das Berliner Büro von Chipperfield. Ihre Entscheidung begründen sie mit der ausdrucksstarken Fassade des Entwurfs, dem quadratischen Grundriss sowie mit der nachhaltigen Gebäudestruktur.
Die Fassade des Neubaus – in dem überwiegend Büros, aber auch Gastronomie und ein Hotel untergebracht werden – besteht aus großen Betonfertigteilen (siehe Visualisierung oben). Diese rahmen jeweils zwei Geschosse ein, wodurch der Bau „eine höhere materielle Qualität“ bekommen soll und der Eindruck entsteht, „als wäre das Haus kleiner, als es ist“, so David Chipperfield.
Als Reminiszenz an die nun zum Abriss freigegebene Werkstatthalle mit dem Sheddach soll eine neue Shedhalle für das geplante Restaurant (siehe Bild links) wieder ausgebaut werden. Eine grüne Oase (siehe Bild oben links) soll der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea in dem für die Öffentlichkeit zugänglichen Innenhof gestalten. Auch für die Dachterrasse des Hotels ist eine Begrünung vorgesehen. Eine zweigeschossigen Tiefgarage soll zudem für die erforderlichen Stellplätze sorgen. Mit dem Bau soll 2018 begonnen werden. Nach Fertigstellung soll das Gebäude auf dem 7500 Quadratmeter großen Grundstück rund 30.000 Quadratmeter oberirdischer BGF aufweisen.
Weitere Informationen:
Bildnachweis David Chipperfield Architects