
Klenzesteg: Zwei Ideen für die neue Isarbrücke
Auf der Höhe der Klenzestraße will die Stadt München einen Fußgänger- und Radweg über die Isar bauen. Ende Oktober wurde der Wettbewerb mit Sieger entschieden. Die Entwürfe können im Technischen Rathaus besichtigt werden.
Die Jury unter Vorsitz von Fritz Auer kürte zwei 1. Preise:
An eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) mit den Münchener hoe architects sowie eine Arge mit den Münchner Christoph Mayr Architekten.
Beide Sieger-Teams erfüllten die Vorgaben der Ausschreibung mit qualitativ sehr ansprechenden, aber sehr unterschiedlichen entwürfen. Die Aufgabe lautete: Der sogenannte Klenzesteg soll das dicht bebaute Glockenbachviertel mit dem renaturalisierten und neu gestalteten östlichen Isarufer im Viertel Untere Au verbinden. Damit soll zudem eine attraktive Wegebeziehung zwischen den Stadtbezirken Au-Haidhausen und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt geschaffen werden (Planungsbereich siehe grün-blau-graue Karte links unten). Nun müssen beide Entwürfe überarbeitet werden, um das Ausführungskonzept bestimmen zu können. „Um dem Stadtrat und der vorgeschalteten Bürgerbeteiligung eine belastbare Entscheidungsgrundlage liefern zu können, müssen die im Preisgericht zu beiden Arbeiten aufgeworfenen Fragestellungen geklärt werden“, erläutert Baureferentin Rosemarie Hingerl.
Dazu wird nun dem Stadtrat entsprechend der Empfehlung des Preisgerichtes vorgeschlagen, die Preisträger mit den erforderlichen Überarbeitungen zu beauftragen.

Die Sieger wurden aus einer großen Anzahl von Wettbewerbern nach einem komplexen Verfahren ermittelt: Von insgesamt 81 Bewerbern wurden zehn Teilnehmer-Teams ausgewählt und zusammen mit fünf bereits zuvor gesetzten Teilnehmer-Teams zur Abgabe ihrer Entwürfe geladen. Von diesen 15 geladenen Teams aus Architekten, Bauingenieuren und Landschaftsarchitekten reichten schließlich 14 Teams Planungsunterlagen ein, von schließlich die zwei Sieger-Teams das Rennen machten.
Für die Arge aus hoe architects, München; schlaich bergermann und partner – sbp gmbh, Stuttgart sowie lohrer.hochrein landschaftsarchitekten, München (siehe Visualisierung Aufmacher ganz oben, grauer Plan links) wurde folgende Begründung abgegeben:
„Der Entwurf führt in einem eleganten Schwung von der Klenzestraße in die Eduard-Schmid-Straße. In Flussmitte wird der Steg aufgeweitet, um Platz zu bieten für eine attraktive Aufenthaltszone. Der Flussraum und das Stadtbild werden durch die schlanke Konstruktion wenig tangiert. So ist der Ansatz ein zeitgemäßer und angemessener Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.“
Ihre Entscheidung zur Vergabe begründete die Jury für die Arge aus Christop Mayr Architekten, Oliver Englhardt & structures mit B&C Associati und IT Bergmeister und terrain: Architekten und Landschaftsarchitekten, alle (siehe Plan links und Nacht-Visualisierung unten) aus München wie folgt: „Der Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Steg in einem weiten Schwung frei über den Fluss spannt. Sein Tragwerk und die Wegeführung bilden eine skulpturale Einheit. Das Gesamtkonzept ist eigenständig und von hoher Qualität, ohne in Konkurrenz zu der denkmalgeschützten Wittelsbacher Brücke und der Reichenbachbrücke zu treten. Das Erscheinungsbild ist nicht historisierend, sondern vielmehr eine überzeugende Verschmelzung von technischer Notwendigkeit und skulpturaler Qualität.“
Ersterstellt Anfang November 2013; UL
Bilder: Landeshauptstadt München