
Marienplatz: Sperrengeschoss wird neu gestaltet
Das Sperrengeschoss im U-Bahnhof Marienplatz erhält ein neues Gesicht: Eine hochkarätige Jury wählte den Entwurf der Münchner Architekten Allmann Sattler Wappner zur Realisierung aus. Stadtwerken München (SWM) als Bauherrin empfohlen, das 40 Jahre alte Bauwerk nach einem Entwurf von Allmann Sattler Wappner neu zu gestalten. Die Lichtplanung des Entwurfs stammt vom Lichtdesigner Ingo Maurer. Die Münchner Architekten konnten sich mit ihrem Konzept gegen zwei verbliebene Mitbewerber durchsetzen. Drei von ursprünglich 12 teilnehmenden Büros hatte die Jury bereits im Oktober prämiert: Neben Allmann Sattler Wappner/Ingo Maurer die LIN Finn Geipel & Giula Andi Architects in Berlin zusammen mit Arup Lighting, sowie Ortner & Ortner Baukunst Wien mit der ag Licht in Bonn.„Der U- Bahnhof Marienplatz ist dringend sanierungsbedürftig,“ sagt Herbert König, SWM Geschäftsführer Verkehr. „Das betrifft die zahlreichen technischen Anlagen im Hintergrund, aber auch die Geschäfte sowie Böden und Wegweisung.“ Das 1971 gestaltete Sperrengeschoss weist Schäden an der Bausubstanz und altersbedingte Defizite bei den technischen Einrichtungen der U- Bahnanlage auf.
Zu den Mitgliedern der Jury zählten Oberbürgermeister Christian Ude, Stadträte, Architekten, Lichtplaner, Fachleute der Landeshauptstadt München sowie der SWM/MVG als Bauherrin. Bewertungskriterien für ihre Entscheidung waren – neben der Frage nach einem respektvollen Umgang mit der Geschichte des Bauwerks – insbesondere der gestalterische und funktionale Anspruch der Entwürfe auf Grundlage der in den Ausschreibungsunterlagen vorgegebenen technischen Anforderungen.
Der Entwurf von Allmann Sattler Wappner überzeugte die Jury durch den klaren Grundriss, den das heute durch Einbauten stark verstellte Sperrengeschoss künftig erhält. Damit können sich Passanten und U-Bahn-Passagiere wesentlich leichter orientieren. Deutlich heller und großzügiger wird die rund 1700 Quadratmeter große neue zentrale Halle durch eine großfläche Lichtdecke. Ebenso überzeugt der sensible Umgang mit den orts- und bauwerkstypischen blauen Fliesen, die in den Auf- und Abgängen erhalten bzw. erneuert werden. Als Auftrag an die Weiterbearbeitung gab die Jury Bauherrn und Preisträgern mit, den Fußboden so zu optimieren, dass auftretende Verschmutzungen weniger störend wirken und eine gute Pflegbarkeit gegeben ist. Dazu sollen noch die Helligkeit des Bodens, das Material und die Größe der Fußbodenplatten in der weiteren Bearbeitung mit den SWM als Bauherrin überarbeitet werden.
Der Marienplatz ist einer der meistfrequentierten Orte Münchens, erste Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt und wichtigster Treffpunkt für die Münchner. Mit der Modernisierung sollen die Einzelhandels- und Gastronomieflächen in Ihrer Qualität verbessert und erweitert werden. Die SWM verspricht sich dadurch zusätzliche Einnahmen für die Finanzierung der Modernisierung zu generieren. Entscheidende Bedeutung kommt darüber hinaus einem schlüssigen Lichtkonzept zu, um den Mangel an Tageslicht und Raumhöhe auszugleichen und die Aufenthaltsqualität weiter zu verbessern. „Wir werden nun umgehend an die Entwurfs- und Ausführungsplanung gehen“, sagt Bauherr König. „Die Modernisierung selbst wird unter laufendem Betrieb erfolgen.“ Erste Sanierungsarbeiten an der Betonsubstanz des Bauwerks stehen nach heutigem Planungsstand Ende dieses Jahres an. Die Instandsetzung der technischen Einrichtungen sowie die Umgestaltung des Sperren- geschosses beginnt dann im Jahr 2012. , SWM, 14.01.11