
Graggenau: Ein von Herzog & de Meuron entworfene Haus
Als die Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron noch nicht so bekannt wie heute waren, errichteten sie in der Münchner Altstadt ein Wohn- und Geschäftshaus auf einem schwer zu planenden Grundstück – und lösten das Problem mit Bravour.
Im Münchner Altstadtviertel Graggenau wollte ein Bauherr ein Nachkriegsgebäude durch ein modernes Wohn- und Geschäftshaus ersetzen. Allerdings erwies sich die Bebauung in der Herrnstraße 44 als schwierig: Vor dem Grundstück verläuft im spitzen Winkel zu der Herrnstraße eine Hofzufahrt, die das zu bebauende Grundstück die Form eines Dreiecks gibt.
Die Basler Architekten Herzog & de Meuron lösten das Problem durch einen zwischen 1995 bis 2000 errichteten eleganten Bau im Stil der klassischen Moderne, der das vorhandene Nachkriegsgebäude ersetzte. Die Bebauung auf der Nordseite wurde saniert und zu Firmenwohnungen umgewandelt. Dazwischen befindet sich ein begrünter Bereich.
Der schwarz-gläserne Neubau wurde mit einem gläsernen „Curtain-Wall“ versehen. Das fünfgeschossige Gebäude wird weitgehend für Büros und im Erdgeschoss für einen Laden genutzt, im oberen Geschoss befindet sich ein Penthouse. Entlang gebogener Führungsschienen kann an der Fassade bei Sonneneinstrahlung ein textiler Sonnenschutz heruntergelassen werden, der das Gebäude optisch vergrößert.
Quellen: Winfried Nerdinger (Hrg.): Architekturführer München
Bildnachweis: Fotos von Ulrich Lohrer