Richtfest im Joseph-Pschorr-Haus

Die Bayerische Hausbau feierte Richtfest für ihr neues Ge­schäfts­haus, das Joseph-Pschorr-Haus, direkt in der Münchner Fußgängerzone. Trotz schwierigem Umfeld aufgrund des nahen S-Bahn-Tunnels und der dichten umgebenden Bebauung wächst das Gebäude – in die Höhe und die Tiefe.

 

Am 19. September wurde für den fünfgeschossigen Rohbaus das Richtfest gefeiert werden. Gemeinsam mit rund 500 geladenen Gästen feierte die Bayerische Hausbau am heutigen Mittwoch das Richtfest des Joseph Pschorr Hauses. Unter den Gästen befanden sich Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, am Bau beteiligte Firmen, Freunde, Geschäftspartner, Medienvertreter und Nachbarn. Das zwischen der Neuhauser Straße, der Eisenmannstraße und dem Altheimer Eck gelegene Joseph Pschorr Haus wird seit Frühjahr 2011 errichtet und integriert mehrere getrennte Einzelhandelseinheiten, Mietwohnungen sowie eine öffentliche Tiefgarage. „Ich freue mich, dass das Joseph Pschorr Haus planmäßig seine 50 Meter Gesamthöhe erreicht hat und dass man schon vom Dachgeschoss aus über die Dächer Münchens blicken kann“, so Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. „An diesem Standort im Herzen Münchens, an dem einst die Pschorr Bierhallen standen und an dem Richard Strauss geboren wurde, kann mit dem Bau Tradition und Moderne gelungen miteinander verbunden werden.“

Das Gebäude wird auf fünf Ober­ge­schos­­sen, Erdgeschoss und vier Untergeschossen mehrere getrennte Einzel­han­dels­­­ein­heiten, Mietwohnungen sowie eine öffentliche Tiefgarage integrieren. Das Ge­bäude wird nach dem Entwurf des Berliner Archi­tekturbüros Kuehn Malvezzi reali­­siert. Mieter des Neubaus der Bayerischen Hausbau sind das Sportgeschäft SportScheck und die Modeketten Forever21 und Mango.

Der Bau des Gebäudes musste wegen des nahen S-Bahn-Tunnels in der aufwendigen Deckelbauweise erfolgen. Die Deckelbauweise wird sonst vor allem im U-Bahn- und Tunnelbau eingesetzt. Eine stütz­ende Untergeschoss­decke er­möglicht das zeitgleiche Bauen sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe. "Nach der Fertigstellung der Baugrubenwände mit 330 Pfählen, Durchmesser 1,20 Meter, wurde 2011 eine Bodenplatte errichtet, den soge­nan­nten Deckel, der die Decke über dem zweiten Unter­geschoss darstellt“, erläutert Florian Hertling, Projektleiter Joseph Pschorr Haus. (Bild links, Herr mit Jacke rechts, links: Ulrich Pietzsch, Leiter Projektmanagement Süd). 

Der Betondeckel wird von der Bohrpfahlwand und durch 52 rund 20 Meter lange Stahlstützen getragen. Eine Heraus­for­der­ung war es dabei, die Stützen zuvor unter dem Deckel lotrecht im Boden zu ver­an­kern. Im Anschluss wurde mit Baggern unter dem Deckel das Untergeschoss ausgegraben und auf dessen Grund im Januar 2012 die nächste Bodenplatte gesetzt. Diese bildet die Decke über dem vierten Untergeschoss. So arbeitete sich das Projektteam unter der Leitung der Bayerischen Hausbau von Unter­ge­schoss zu Untergeschoss vor. Durch die schrittweise eingebrachten Decken werden die Baugrubenwände gegen­ein­­ander abgestützt.

Mit Fertigstellung des ersten Deckels startete auch der Hoch­bau mit der Errichtung der Oberge­schosse. „Diese Bauweise ist ideal für beengte Groß­bau­stellen in der Innenstadt, da keine kompli­zierte Rückverankerung der Bohrpfähle der Baugrubenumschließung – speziell unter angrenzenden Nachbarge­bäuden – not­wendig beziehungsweise in der Nähe der S-Bahn möglich ist. Das wäre auf­wän­dig und zeit­intensiv. Mit der Deckel­­bauweise sparen wir somit Zeit“, betont Jürgen Bülles­bach, Vor­sitz­en­der der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau.

 

Mittlerweile ist die Baugrubensohle im vierten Untergeschoss in knapp 20 Meter Tiefe erreicht - nach 65.000 Kubikmeterm Erdaushub (Bild oben links). Die 1,50 Meter starke Bodenplatte wird mit Fertigstellung des Gebäudes ein Ge­­wicht von ins­gesamt rund 48.000 Kubikmeter Beton und 5.500 Tonnen Stahl tragen. Gerade wird das Stahlnetz zum Guß der Betondecke vorbereitet (Bild oben rechts). Die Erde wird über einem in der Betondecke freigelassenen Loch abtransportiert (Bild links), in dem später eine „Spindel“ als Zufahrt zur Tiefgarage sowie ein LKW-Aufzug angebracht wird.

Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Herbst nächsten Jahres vorgesehen. Dann soll das Gebäude das Dach des fünften Obergeschosses in 30 Meter Höhe erreicht haben. Baukosten seien „ein hoher zweistelliger  Millionenbetrag“.