Obersendling: Richtfest für neues Hybrid-Office SOuth HOrizon Munich

Die Projektentwickler Optima-Aegidius-Firmengruppe (Bild, rechts: Jens Laub) und die Hammer AG (Bild, Mitte: Hans Hammer) feiern die Rohbau-Fertigstellung des 31.000 Quadratmeter großen Büroneubau SOHO nach Plänen OSA Ochs Schmidhuber Architekten (Bild links: Fabian Ochs).

 

Sechs Etagen, Loftstil, Dachterrassen. Light-Industrial-Architektur soll neben klassischen Büros auch hybride Produktionsflächen ermöglichen. Als potenzielle Mieter nehmen die Bauherren auch Biotech-Unternehmen ins Visier. Gut 1,5 Jahre nach Baubeginn des SOuth HOrizon Munich (SOHO) feiern die Optima-Aegidius-Firmengruppe und die Hammer AG Richtfest für das Büro- und Gewerbeobjekt SOuth HOrizon Munich in Obersendling. Das Projekt wurde bereits vor zwei Jahren zu 90 Prozent von der Ampega, dem Vermögensverwalter der HDI Deutschland vom Talanx-Versicherungskonzern erworben (siehe unten). Die restlichen zehn Prozent werden von der Hammer AG gehalten.

Auf dem Gelände der Koppstraße 4 in Obersendlingsteht fortan ein urbanes Bürogebäude, das sich als Denkfabrik und Werkstatt versteht. Mit dem hybriden Neubau wollen die Bauherren einerseits zeigen, wie New-Work im Zeitalter von Post-Covid und Post-Digital-Boheme aussehen kann – und anderseits ein Fundament legen für die weitere kulturwirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils Obersendling, in dem einst zehntausende Siemensianer arbeiteten. 

Nachdem Anfang 2020 der Altbestand in der Koppstraße 4 abgerissen wurde, wurde 2020 die Baugrube ausgehoben. In den letzten Monaten wurde der sechsgeschossige Rohbau fertig gestellt. „Trotz Corona-Pandemie und Lieferengpässen liegen wir voll im Plan, weil wir die Ausschreibungen und Verträge rechtzeitig geregelt hatten“, sagt Hans Hammer, Vorstandsvorsitzender der Hammer AG. Das Architekturkonzept ist bereits erkennbar. Aktuell schreitet der Innenausbau voran: Die Böden werden verlegt, Sanitär, Beleuchtung sowie Aufzüge werden. Gut erlebbar wird die Ausstattung der Office Welt in dem bereits vollständig ausgebauten und möblierten Musterbüro des Rohbaus. 

Entworfen wurde das SOHO vom Münchener Architekturbüro OSA Ochs Schmidhuber Architekten, deren Schwerpunkte zukunftsfähige Bürobauten,  auch Hotellerie 2.0 und Städtebau sind. „Guten Input für dieses Projekt hat uns zum einen der angesagte Meatpacking District in New York gegeben. Dort gibt es diese schönen alten Industriearchitekturen mit loftigen Officestrukturen, Makerspaces, Restaurants und Clubs. Aber auch die Umgebung hier war inspirierend. Das Gelände liegt in der Nähe der Isartalbahn, die von kleinen Bahnhöfen in Backsteinbauweise gesäumt ist. So kam uns eine Klinkerfassade in den Sinn, die ja typisch für den Industrial Style ist. Dazu verfügt das SOuth HOrizon über ein ‚offenes System‘ in Form von zweiseitig geöffneten Innenhöfen im Erdgeschoss und kann nicht nur von den Nutzern durchquert werden, sondern auch von Menschen aus der Nachbarschaft oder Besuchern. Ein Gang durch das SOHO-Areal wird sich lohnen. Es sind schöne Höfe mit Sitztreppen und Social Islands geplant. Das schafft auch einen Mehrwert für die Öffentlichkeit“, erläutert Büro-Gründer Fabian Ochs. 

Neue Bedürfnisse an Arbeitswelten 

Dass die Büroflächen wie eine Mischung aus Office, Hotellobby und Lounge aussehen, hat nicht nur ästhetische Gründe. Die Anforderungen an heutige Arbeitswelten haben sich mit der Corona-Pandemie, Lockdowns und Home-Office-Lösungen nochmals verändert. Unternehmen ist bewusst, welche Rolle der Arbeitsplatz als Fixpunkt der Identifikation, des Austauschs und der Unternehmenskultur spielt. „Kreativität und Kommunikation im Job brauchen einen entsprechenden Ort, der den Rahmen schafft. Unternehmen, die Büroflächen suchen, wollen eine neue Qualität – nicht zuletzt um Angestellte zurück ins Office zu holen und um im Kampf um Bewerber einen Wettbewerbsvorteil zu haben“, sagt Hans Hammer. Noch etwas anderes haben die Immobilienexperten aus München festgestellt, die weltweit Projekte umsetzen: „Unternehmen brauchen so viel Flexibilität wie nie zuvor“, ergänzt Dr. Jens Laub, Vorstand der Optima- Aegidius-Firmengruppe. Daher lassen sich die Loft-Büros mit Raumhöhen von 3,30 Metern und variierenden Raumtiefen von 13,50 bis 21 Metern sowohl als Open Space gestalten, als auch in Form von abgetrennten Cubes oder Sharing Zones. Für Aufenthaltsqualität sorgen zwei Innenhöfe, die über eine große Freitreppe verbunden sind und Tageslicht in alle Geschosse leiten. Unter der Freitreppe sind 

moderne Fahrradstellplätze und Spinde mit Duschen angeordnet. Auf dem Skydeck im fünften Obergeschoss können Mieter After-Work-Meetings abhalten und die freie Sicht auf die Alpen genießen. Ein weiterer Vorteil der Südlage: Wer ein paar Meter zu Fuß geht, findet unweit des Büroquartiers die Isarauen. 

 

Bereits erste Mieter im SOHO

Volocopter, ein Start-up-Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie hat 5.000 Quadratmeter im Objekt gemietet. Ein weiterer Mieter ist das Modeunternehmen Triumph mit rund 1.700 Quadratmetern. Optima und Hammer stehen zudem in Gesprächen mit weiteren Mietinteressenten. Das Mietniveau für Büroneubauten in Obersendling liegt bei knapp 25 Euro pro Quadratmeter. Inklusive weiterer Mietverträge sind damit ein gutes halbes Jahr vor der geplanten Fertigstellung bereits ein gutes Viertel der Mietflächen vermietet. Eine Besonderheit stellt dabei der sogenannte Makerspace im Erdgeschoss dar. Er bietet mit hybriden Nutzungsflächen unter anderem eine stützenfreie Mittelfläche von fast 37 mal 11 Metern und Raumhöhen von 4,50 Metern. „Dies ist eine in München einmalige Kombination für kreative Arbeitsplätze“, sagt Dr. Ulf Laub, ebenfalls Vorstand der Optima-Aegidius-Firmengruppe. Ideal für ein Start-up-Unternehmen wie Volocopter. Die Flächen im Erdgeschoss, die – abgesehen vom Makerspace – noch verfügbar sind, sind durch ihre 4,50 Meter Raumhöhe für alle Unternehmen spannend, die Werkstätten und Testlabors einrichten oder Prototypen entwickeln wollen. Zudem eignen sich einige spezielle Flächen im Gebäude laut Hans Hammer ebenso für Biotech-Unternehmen mit Laboren, die spezielle Anforderungen an Lufttechnik, Energieversorgung, Wassernetze und Kühlung mitbringen. In den Obergeschossen finden jene Unternehmen Flächen, die generell auf der Suche nach zukunftsfähigen Arbeitswelten sind. 

 

Transformation eines Viertels

Der Standort Obersendling könnte für den Neubau nicht besser geeignet sein. Mit dem Aufstieg und Weggang der Firma Siemens seit gut 50 Jahren hat sich in Obersendling viel getan. Der Stadtteil entwickelt sich seit Jahren vom Industrieareal hin zu einem vielseitigen urbanen Quartier mit einer florierenden aber kaum bekannten Street-Art-Kultur. Das Viertel im Münchner Süden war seit jeher eine Mischung aus Wohnquartier und Industriestandort. Nachdem mit den Hochpunkten wie Südseite oder Isarbelle bereits das Wohnen im Süden der Stadt neu ausgelotet wurde, entstehen hier nun neue Gewerbeflächen. Auch der Umbau des Siemens-Hochhauses selbst steht noch aus. „Wir als Hammer und Optima haben das Potential des Standortes frühzeitig erkannt und wollen ihn aktiv mitgestalten“, erklären die drei Vorstände. 

Quellen: Pressemeldung Hammer AG / Optima-Aegidius-Firmengruppe, immobilienreport vom 1.07.2022

Bildnachweis (klein): Foto von links nach rechts: Fabian Ochs – OS A Ochs Schmidhuber Architekten, Hans Hammer – Hammer AG, Dr. Jens Laub – Optima-Aegidius-Firmengruppe

 

Juni 2020: Ampega erwirbt Büroprojekt SouthHorizon

Die Ampega wird die Projektentwicklung „SouthHorizon“ (SoHo) in München Obersendling für Versicherungsgesellschaften der HDI Deutschland AG erwerben. Das SoHo ist eine gemeinsame Objektentwicklung der Optima-Aegidius-Firmengruppe mit der Hammer AG.

Strukturiert wurde die Übertragung von der H2i Asset Management GmbH, die auch das Assetmanagement des SoHo nach Fertigstellung übernehmen wird.

Das Loft-Office-Gebäude in der Koppstraße 4 in Obersendling unmittelbar an der S-Bahn-Station Siemenswerke und der U-Bahn Obersendling bietet 31.000 Quadratmeter Büro- und Gewerbefläche mit einem Makerspace für multifunktionale Nutzungen. Es soll Mitte 2022 fertiggestellt werden. Der Neubau verfügt neben den Office-Flächen für agiles und flexibles Arbeiten über zwei begrünte Innenhöfe und ein Skydeck mit Alpenblick.

Djam Mohebbi-Ahari, Geschäftsführer der Ampega Real Estate GmbH, kann auf diese Weise das bestehende München-Portfolio noch weiter ausbauen: „Beste Mobilität sowie eine hohe Aufenthalts- und Lagequalität haben uns beim SoHo überzeugt.“

Die Dynamik des Standortes wird durch das SoHo zukünftig weiter verstärkt. „Obersendling ist für uns einer der Standorte mit großem Potenzial in München“, sind die Brüder Dres. Laub, Optima, und Hans Hammer überzeugt; letzterer sogar so sehr, dass er an der Entwicklung nach Fertigstellung in signifikanter Höhe beteiligt bleibt.

Dr. Tilman Hickl, Geschäftsführender Gesellschafter der H2i, freut sich, dass das Geschäftsmodell des kürzlich gegründeten Unternehmens damit Bestätigung erfährt: „Es ist eines der Ziele der H2i, institutionellen Investoren Bestandsobjekte in der Entwicklung zugänglich zu machen und diese nach Fertigstellung zu managen. Das SoHo für die Ampega und Hammer zu betreuen ist für uns somit ein großer Meilenstein.“

Begleitet wurde die Transaktion von GSK Stockmann und Kollegen, Görg sowie der psw GmbH.

 

Quelle: Pressemeldung Hammer AG vom 8. Mai 2020

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