
Coworking: Wework stellt Insolvenzantrag
Das einst mit 47 Milliarden US-Dollar bewertete wertvollste Start-up, Anbieter von Büroflächen und Coworking Spaces, hat für die Standorte USA und Kanada den Insolvenzantrag gestellt. In Deutschland ist wework in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München vertreten.
Das 2010 von Miguel McKelvey und Adam Neumann in New York City gegründete, seit Oktober an der Börse notierte Unternehmen hat am 6. November 2023 beim Bundesgericht in New Jersey Insolvenzschutz nach Chapter 11 für die Standorte in den USA und Kanada gestellt. Bereits vergangene Woche war der Aktienkurs von wework eingebrochen, nachedem das „Wall Street Journal von Insolvenzplänen berichtet hatte.
2014 war wework lait einem Berich von „Forbes“ der am schnellsten wachsenden Mieter von Büroflächen in New York, die Bewertung des Start-op stieg auf fünf Milliarden US-Dollar. Mit der Beteiligung des japanischen Start-up-Investors Softbank mit elf Milliarden Dollar erreichte wework zu Beginn 2019 eine Bewertung von 47 Milliarden US-Dollar. Wework expandierte aggressiv und mietete weltweit Büroflächen an, um diese weiterzuvermieten. Um die Arbeitsplätze an den Standorten von WeWork zu nutzen, müssen Personen oder Unternehmen Mitglied bei WeWork werden. Hierbei ist es möglich, einen Schreibtisch in einem offenen Arbeitsbereich permanent zu mieten oder Zugang zu einem Kontingent wechselnd besetzter Schreibtische zu erwerben, wobei der Mieter nicht immer denselben Arbeitsplatz nutzt. Nachahmer kopierten das Modell, bis vor der Corona-Krise verbreitete sich das Coworking-Modell weltweit in den Metropolen. 2019 verfügte wework über 650 Standorte weltweit. Nach jüngsten Angaben kam die Firma zuletzt auf 660 solcher Standorte in 119 Städten rund um die Welt.
Doch der für 2019 geplante Börsengang scheiterte, als das Unternehmen die dafür notwenige Zahlen präsentierte. Softbank stockte daraufhin seinen Anteil auf 90 Prozent auf und drängte Unternehmensgründer Neumann aus der operativen Geschäftsführung. Als wework im Oktober 2021 schließlich doch noch der Börsengang gelang, wurde es dort lediglich mit neun Milliarden US-Dollar bewertet, erreichte dann vergangene Woche ihren vorläufigen Tiefpunkt mit einer Markkapitalisierung von nur noch 44 Millionen US-Dollar. Der Insolvenzantrag schuf immerhin Klarheit, weshalb wework an der Börse deutlich höher, aktuell mit 205 Millionen Euro bewertet wird. Der Aufstieg und Fall vo wework spiegelt allerdings auch die geänderte Situation am Büromarkt wider. In München ist wework in drei Büroobjekten vertreten.
Stand 7.11.2023
Bildnachweis: © wework