
Au und Haidhausen
Die Au liegt östlich der Altstadt auf der Flussniederung der Isar, Haidhausen oberhalb der Au, auf der so genannten Isarhochterrasse. Die Grenze des Stadtbezirks wird im Norden durch diie Prinzregentenstaße gebildet, im Osten durch die Ostseite der Bahnstrecke, im Süden durch die Humboldtstraße und im Westen durch das rechte Isarufer.
Der Stadtbezirk unterteilt sich in sechs Teilbezirke. Von Nordosten nach Südwesten sind dies Steinhausen, Maximilianeum, Haidhausen Nord, Haidhausen Süd sowie die Obere Au und die Untere Au.
Die beiden 1854 eingemeindeten Vorstädte auf der Flussniederung und der Isarhochterrasse, haben eine ähnliche historische Entstehungsgeschichte. Sie waren zunächst Herbergenviertel der Handwerker und Tagelöhner. Erhalten sind davon einige einfache bauernhofartige Herbergshäuser des 17. Jahrhunderts „An der Kreppe“ und in der „Wolfgangsstraße“ in Haidhausen. Die meisten Häuser dieser Art im Au-Viertel wurden während des Kreiges zerstört.
In den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Krieg von 1870/71 verwandelten sie sich die Au und Haidhausen zu Arbeitervorstädten. Hier waren zahlreiche Brauereien angesiedelt. Der Grund: sie fanden an der Terrassenkante ideale Orte für ihre Tiefbrunnen und Lagerkeller vor. Daher stammt der Name „Keller“ für die großen Brauereigaststätten.In Haidhausen sind von den großen Brauereien der Hofbräukeller und der Unionsbräu – nur noch als Gaststätten genutzte Gebäudeteile – erhalten. Seit 1988, dem Jahr des Umzugs des Staatlichen Hofbräu von Haidhausen nach Riem, befindet sich nur noch die Paulaner-Brauerei in der Au. Die Hälfte des Häuserbestandes in der Au, mit seinen für diesen Stadtteil so charakteristischen alten Herbergen, wurde durch Kriegszerstörungen vernichtet.
Das historische Stadtbild von Haidhausen, rund um den Weißenburger Platz (Aufmacherbild oben) und den Pariser Platz, das "Franzosenviertel", blieb weitgehend erhalten. Es wurde wegen der dort vergebenen Straßennamen nach Orten siegreicher Schlachten im Deutsch-Französischen Kriieg so genannt. Die Folge war allerdings, dass Haidhausen in den 70er Jahren neben dem Westend zum zweiten großen Sanierungsgebiet Münchens wurde. Mit der dadurch ausgelösten Aufwertung des Viertels und der direkten Verkehrsanbindung an die Innenstadt mit der S- und U-Bahn vollzog sich aber ein grundlegender Strukturwandel von der Vorstadt zum City-Randgebiet. Auch durchlief Haidhausen ein Imagewandel – es wurde zum Szene- und Amüsierviertel. Im Bezirk befinden sich bedeutende öffentliche Einrichtungen. Dazu zählen der Bayerische Landtag im Maximilianeum, die Kliniken rechts der Isar aber auch der Gasteig. Das Kulturzentrum am Gasteig enthält mit der Stadtbibliothek, Volkshochschule, Konservatorium und Philharmonie wichtige kulturelle Einrichtungen der Stadt. Zusammen mit der Muffat-Kulturhalle in der Nähe der Isar bildet sie einen Mittelpunkt des Kultur- und Musiklebens in München.
Mit den alljährlichen Jahrmärkten der Auer Dulten und dem Starkbieranstich im wiederaufgebauten Salvatorkeller ist in der Au die traditionelle Alltagskultur noch stark ausgeprägt. Trotzdem leben hier längst nicht mehr nur Arbeiter und Kleingewerbetreibende, sondern die Mittelschicht, viele Angestellte und Beamte, aber auch Studenten und Künstler. Über die Hälfte der Haidhausener lebt in Ein-Personen-Haushalten.Alteingesessenen Bewohnerinnen und Bewohnern steht in verstärktem Maße jüngere Bevölkerung gegenüber; fast ein Viertel davon sind Ausländer/innen. Der ostasiatische Bevölkerungsanteil ist der größte Münchens.
Immobilienmarkt. Nach Angaben des Immobilienportals immobilienscout24.de liegen die Angebotsmieten in Haidhausen bei 14 Euro pro Quadratmeter. Sehr teuer sind die Angebotspreise, die bei über 6000 Euro pro Quadrtameter liegen. Aufgrund der hohen Preise im verhältnis zu den Mieten ist der Anteil der Eigentümer mit selbstgenutzten Wohnimmobilien mit unter fünf Prozent sehr niedrig.
Neubauprojekten des Stadtbezirks. In der oberen Au gehören die WelfenHöfe, die zwischen Tassiloplatz und Regerstraße, nördlich des Ostfriedhofs entstehen zu dem größten Neubauprojekt, das 2012 fertiggestellt sein soll. Die WölfenHöfe unterteilen sich in den LöwenHof mit insgesamt 78 Eigentumswohnungen und dem TassiloHof mit weiteren 147 Wohneinheiten. Projektentwickler ist die Bayerische Hausbau. Die Drei-Zimmer-Wohnungen mit knapp 100 Quadratmeter werden um die 4500 Euro pro Quadratmeter angeboten. Noch ambitionierter sind die Preisvorstellungen der Wüstenrot Haus- und Städtebau, die 40 Wohneinheiten in der Kirchenstraße westlich der Gleisanlagen zwischen Ostbahnhof und Leuchtenbergring offeriert. Die Preisvorstellungen liegen bei 6.500 Euro pro Quadratmieter.
In der Au bietet Demos mit dem „Stadtbalkon am Auer Mühlbach“ in einem Neubauprojekt insgesamt 50 Wohnungen mit 50 bis 170 Quadratmeter Wohnfläche an. Auch hier soll der Preis über 6000 Euro pro Quadratmeter liegen. In der gleichen Gegend bietet Bauwerk Capital zehn Wohneinheiten für 5800 Euro pro Quadratmeter an.
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