Schwanthalerhöhe

Der relativ kleine Bezirk mit etwa 210 Hektar wurde nach dem Schöpfer der Bavaria, Ludwig von Schwanthaler (1802-1848) benannt. Mit einer Bevölkerungszahl von 26.877 Menschen gehört der Bezirk zu dem am dichtbesiedelsten in München. Er liegt auf der Isarniederterrasse und bildet den westlichen Innenstadtrandbereich.

 

Die Schwanthalerhöhe grenzt im Osten an den Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, im Norden an Neuhausen-Nymphenburg und die Maxvorstadt. im Westen an Laim und im Süden an Sendling und Sendling-Westpark. Der Bezirk umfasst als Teilbezirke die eigentliche Schwanthalerhöhe und das Westend. Begrenzt wird der Bezirk Schwanthalerhöhe von der Bahnlinien-Stammstrecke Hauptbahnhof-Pasing und der Bahnlinie Hauptbahnhof-Ostbahnhof. Der innenstadtnahe und leicht abschüssige östliche Teil des Bezirks (Therensienhöhe) bildet einen Übergang zum Bahnhofsviertel, südlich davon oberhalb der Theresienwiese liegt das frühere Messegelände.

Der Bezirk Schwanthalerhöhe unterteilt sich in zwei Teilbezirke, dem Westend im Norden und Westend des achten Stadtbezirks, sowie dem Teilbezirk Schwanthalerhöhe ind Osten.

 

Die Entstehung der Schwanthalerhöhe (Westend) wurde stark von der hier einsetzenden Industrialisierung geprägt. Es entstanden gründerzeitliche Arbeiterquartiere in hochverdichteter Blockbebauung. Noch heute stammt fast die Hälfte des Wohnungsbestandes aus der Zeit vor 1919. Umfangreiche Genossenschaftssiedlungen aus der Zeit um 1900 bestimmen das Stadtbild im Westend, dem westlich der Ganghoferstraße gelegenen Bezirksteil. Im diesem Bezirksteil machten schlechte Bausubstanz, unzureichende Wohnungsstandards und Wohnumfeldbelastungen zu Beginn der 70er Jahre umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Dadurch veränderte sich auch die Wirtschaftsstruktur im Viertel: Etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze entfallen nun auf den Dienstleistungsbereich, den Handel sowie die öffentliche Verwaltung. Markante Orte sind der Backstein-Bau des Augustiner-Bräu an der Landsbergerstraße, die Hackerbrücke, das Europäische Patentamt, das Einrichtungshaus XXXLutz mit seiner monumentalen gewölbten Glasfassade, das angrenzende „Betongebirge“ aus gestapelten Wohnblocks, das von Theodor Fischer erbaute Ledigenheim und viele kleinere, für das Stadtviertel typische Plätze.

Der östliche, innenstadtnahe Teil des Stadtbezirks – die Theresienhöhe – bildet bereits einen Brückenkopf zur City mit überregionalem Dienstleistungs- und Konsumgüterangebot. Südlich davon, oberhalb der Theresienwiese, liegt das alte Messezentrum. Durch die Verlagerung der Messe München nach Riem im Februar 1998 wurde das Gelände für die Wohnbebauung frei. Auf dem ehemaligen Messegelände wurden etwa 1.800 Wohnungen für rund 3200 Bewohner/innen nach dem städtebaulichen Konzept der Münchner Architekten Steidle + Partner errichtet. Das Architektenbüro entwarf auch markante Einzelgebäude wie der Wohnturm Park Plaza, der Bürokomplex Esplanade sowie das KPMG Verwaltungsgebäude. Als zentraler Platz des neuen Wohnquartiers entstand der Quartierplatz Theresienhöhe nach den Plänen der Architektin Catherine Venart, dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro Topotek 1 und der Künstlerin Rosemarie Trockel. Er wurde Mitte 2010 für die Bevölkerung geöffnet und hat eine Fläche von rund 16.800 Quadratmeter, die zu einem großen Teil auf einer großen Betonplatte über einem Teil der früheren Messe-Tiefgarage und der Bahnlinie liegt.

Zudem wurden vorwiegend Bürogebäude für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Gemeinbedarfseinrichtungen gebaut. So ließ beispielsweise die DB Real Estate nach Plänen der Architekten KSP Engel und Zimmermann einen riesigen herzförmigen Baukörper errichten, der mittlerweile von der Diemens Betriebskrankenkasse genutzt wird. Weitere, vis á vis der Bavaria erbaute, gewaltigen Bürokomplexe wurden erst nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten an Unternehmen wie BBDO Werbeagenturen, Payback, Glaxxo Smithklein Beecham, KPMG und Beiten Burckhardt vermietet. Fertiggestellt ist nun auch ein weiteres Großprojekt, die Medienfabrik an der Ganghoferstraße. Projektentwickler Accumulata ist gleich selbst in das Backsteingebäude eingezogen, das vor allem medienaffine innovative Firmen anziehen soll.

Knapp ein Drittel des 47 Hektar großen Planungsgebietes ist als Grün- und Freifläche ausgewiesen. In den verbliebenen denkmalgeschützten Jugendstilhallen wurde im Mai 2003 das Verkehrszentrum - eine Filiale des Deutschen Museums - eröffnet. Auf dem früheren Fabrikareal der Metzeler Gummiwerke an der Trappentreustraße entstanden in den 80er Jahren der Gewerbehof Westend und das Münchner Technologiezentrum. Im Gegensatz zu anderen citynahen Wohngebieten vollzog sich die sichtbare städtebauliche Aufwertung des Viertels noch nicht zu Lasten der angestammten Bevölkerung. 
Die Schwanthalerhöhe weist den höchsten Ausländeranteil unter den Münchner Stadtbezirken auf.

 

Immobilienpreise und Mieten. Die Preise für Eigentumswohnungen liegen zwischen 3000 und 6000 Euro pro Quadratmeter, die Mieten zwischen 12 und 15 Euro. Die Büromieten, insbesondere für die neu erbauten Gebäude auf der Theresienhöhe, liegen im gehobenen Bereich. Die Spannweite liegt zwischen 15 und gut 20 Euro pro Quadratmeter.

 

 

 

 

Weitere Informationen:

Schwanthalerhöhe: Richtfest für Wohnungen und neue Bibliothek