
Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln
Der Bezirk liegt am südlichen Stadtrand, westlich der Isar. In seinem Bereich befindet sich mit dem 579 Meter hohen Kloster Warnberg der höchste Punkt im Stadtgebiet. Für das Stadtklima wichtige Grünzüge wie das Isartal grenzen an oder durchziehen den Bezirk, der sich aus recht unterschiedlichen Stadtteilen zusammensetzt.
Der Stadtbezirk setzt sich aus fünf sehr unterschiedlichen Stadtteilen zusammen. Von der Isar im Osten nach Westen sind dies Thalkirchen, Obersendling, Forstenried und Fürstenried. Südlich davon befindet sich der Bezirksteil Solln .
Thalkirchen
Der Bezirksteil Thalkirchen in der Isarniederung gelegen, zählt zu den ältesten Siedlungen im südlichen Münchner Raum und nimmt durch seine Lage an der renaturierten Isar mit den Isarauen und dem Hinterbrühler See eine wichtige Erholungs- und Freizeitfunktion für die gesamte Stadtbevölkerung ein. Überregional bekannt ist die Floßlände, der Endpunkt für die Floßfahrten auf der Isar.
In den vergangenen zwei Jahren hat Thalkirchen eine starke Nachfrage nach Wohnungen und damit erhebliche Preissteigerungen erfahren. Damit zusammen hängt die Entwicklung von Wohnanlagen entlang der Isar (Isargärten Thalkirchen) und im Ortskern von Thalkirchen.
Obersendling
Der Bezirksteil Obersendling erlebte nach dem letzten Krieg, vor allem durch die Standortkonzentration der Firma Siemens, eine rapide wirtschaftliche Entwicklung, die in der Folge auch den Wohnungsbau vorantrieb. Städtebaulich betrachtet, handelt sich es bei diesem Stadtteil um ein Mischgebiet. Erwähnenswert sind die beiden, in dieser Zeit entstandenen Siemens-Siedlung des Architekten Emil Freymuth an der Boschetsriederstraße. Es waren die ersten Hochhäuser Münchens, die nach dem Krieg gebaut wurden. 2007 wurde die Anlage durch ein drittes Sternhochhaus, entworfen durch Otto Steidle und Partner, ergänzt. Die Wohnbebauung in Obersendling, die auch noch ältere Wohnquartiere aufweist, ist in Industrie- und Gewerbegebiete eingebettet.
Im Rahmen des Projektes Isar Süd sollte ab 2005 eine grundlegende Neugestaltung des gesamten Siemens-Areals durchgeführt werden. Ziel des Projektes war es unter anderem, den früher abgeschlossenen Siemens-Standort zu öffnen und durch ein integriertes Konzept von Wohnen mit Arbeiten zu ersetzen. Auf Grund des Bürgerentscheides „Initiative-Unser-München“ im Jahr 2004 musste die Planung überarbeitet und auf Hochhäuser über 99 Meter Höhe verzichtet werden. Der neue Bebauungsplan für das ehemalige Siemensgelände wurde 2010 beschlossen. Das neue Stadtquartier Siemens Campus oder Südseite mit rund 2000 Einwohnern und 1000 Arbeitsplätzen um eine zentrale Parkanlage soll bis 2013 errichtet werden.
Ein weiteres städtebauliche Großprojekt wird die Quartiersentwicklung Am Südpark sein. Projektentwickler Accumulata plant im Nordwesten des Viertel an der Boschetsrieder Straße in den kommenden Jahren unter anderem die Errichtung von 1000 Wohneinheiten.
Fürstenried-West
Der Bezirksteil Fürstenried-West besteht aus den Siedlungsbereichen West-Fürstenried und Neuforstenried südlich der von Grünanlagen des Schloß Fürstenried und des Waldfriedhofs geprägten Gegend, die aber auch durch die Autobahn Richtung Garmisch-Partenkirchen durchzogen wird. Das Anfang des 18. Jahrhundert erbaute Jagdschloß Fürstenried mit dem von Josef Effner gestalteten Barockgarten wird als Exerzitienhaus genutzt. Dennoch ist die Gegend eher durch die Mehrgeschoss-Siedlungen aus den 1960er bis 1970er Jahre als durch einen dörflichen Charakter bestimmt. Architektonisch bemerkenswert ist die im Neubaugebiet befindliche Kirche St. Matthias, die von Alexander von Branca zwischen 1962 und 1965 innerhalb eines Klinkermauerwerks als burgartigen Rundbau erbaut hat.
Forstenried
Der Bezirksteil Forstenried liegt östlich von der Autobahn A95 . Er weist mit seinem alten Dorfkern noch eine dörfliche geprägte Struktur auf. Der nördliche Bereich des Bezirksteils ist allerdings mit der Großsiedlung Fürstenried-Ost von Geschosswohnungsbauten der 1960er-Jahre geprägt. In Fürstenried-Ost sind, zusammen mit Fürstenried-West und Neuforstenried und der Parkstadt Solln, zwischen 1959 und 1971 vier Großwohnanlagen mit über 12.500 Wohnungen für mehr als 25.000 Einwohner entstanden.
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Solln
Der Bezirksteil Solln zählt mit seinem Gartenstadtcharakter und einer aufgelockerten, überwiegenden Einfamilienhaus- und Villenbebauung zu den bevorzugtesten Wohngegenden der Stadt, begünstigt durch die Nähe zum Forstenrieder Park und zum Isartal. Wegen der hohen Grundstückspreise im Stadtteil verliert Solln zunehmend seinen Villencharakter. Im Zuge der Nachverdichtung entstehen vermehrt an Stelle der alten Herrschaftshäuser dicht bebaute Eigentumswohnanlagen im oberen Preissegment.
Die soziale Struktur im Stadtbezirk folgt den städtebaulichen Gegebenheiten in den einzelnen Bezirksteilen. Die Arbeitsplätze im Stadtbezirk konzentrieren sich zum Großteil auf den Industrie- und Gewerbestandort Obersendling. Der Ausländeranteil liegt für den gesamten Bezirk unter dem städtischen Durchschnitt, schwankt aber deutlich zwischen den einzelnen Bezirksteilen.