
Funkkaserne: Im neuen Domagkpark wachsen die Häuser
Auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne entstehen 1600 Wohnungen. Nun haben sich ein Teil der Bauträger zu einem Konsortium zusammengeschlossen und informieren über eine spezielle Internetseite über den aktuellen Stand und die Pläne des neuen Quartiers. Ende 2014 können die ersten Bewohner einziehen.
Vor vier Jahren haben sich Baugenossenschaften, Baugemeinschaften und die städtische Gewofag in einem Konsortium zusammengefunden, um für das künftige Wohnquartier nördlich der Parkstadt Schwabing ein gemeinsames Nutzungskonzept auszuarbeiten. Ein Teilbereich der alten Kasernenanlagen wird durch die so genannten Somagkateliers von Künstlern genutzt (siehe Bild links). Etwa ein Viertel des Areals (8,7 Hektar) nimmt das Sicherheitsgelände der Bundespolizei ein. Diese nutzt die bestehenden, zum Teil denkmalgeschützten Gebäude rund um den so genannten Ehrenhain und die dazu gehörigen Sportflächen.
Anfang April informierten die Vertreter des Zusammenschlusses, Christian Stupka von der Wohngenossenschaft Wogeno, Götz Kessler, Bereichsleiter Immobilien- und Bestandsentwicklung Gewofag, Heidrun Eberle, Koordinatorin Raumangebote sowie Michael Hardi, Referat für Stadtplanung und Bauordnung über das Konzept und die aktuellen Fortschritte der Quartiersentwicklung.
Die Gewofag lobte einen Realisierungswettbewerb aus, der im Januar 2012 entschieden wurde. Am Frankfurter Ring soll eine „Bastion mit freundlichem Gesicht“ entstehen, wie die "Bauwelt" den Siegerentwurf des Berliner Büros Léon Wohlhage Wernik mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten betitelte – eine Wohnbebauung, die als Schutzwall gegen den Lärm der viel befahrenen Straße ebenso funktioniert wie als einladendes Entrée ins Quartier.
Die Grundstücke im Süden des Baugebietes wurden im Schwerpunkt an Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften vergeben, die im Sinne der Quartiersentwicklung ihre Bauvorhaben untereinander abstimmen.
Die weiteren Baugrundstücke werden im Laufe des Jahres 2014 durch die Hauptabteilung Stadtsanierung und Wohnungsbau der Landeshauptstadt München ausgeschrieben und verkauft, um dann bebaut zu werden. In der Hauptabteilung Stadtsanierung und Wohnungsbau sind auch Informationen zum München Modell oder zu Baugemeinschaften erhältlich.
Interessenten und künftige Anwohner können sich im Internet unter der nun eingerichteten Quartiers-Website www.domagkpark.de informieren.
Die Stadt München hatte Grundstücke nicht nach Höchstgeboten, sondern nach Gemeinschaftskonzepten vergeben. So wird das Quartier viele Spielplätze und Lernräume für Kinder, gemeinsame Werkstätten und sogar Gästeapartments für Tagesbesuche von Angehörigen der Bewohner aufweisen. Durch ein Mobilitätskonzept zur gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen und Mitfahrgelegenheiten kann die Stellplatzanzahl zugunsten der Gemeinschaftsräume reduziert werden. Die Organisation erfolgt über das Internet, Apps und Foren, zum Teil durch ehrenamtliche, zum Teil durch fest angestellte Quartiersmanager. Einzelne Teilnehmer des Konsortiums übten allerdings Kritik am Verhalten der Stadt. So wurde den Genossenschaften und Baugemeinschaften mitgeteilt, die zugesagten Baugrundpreise könnten sich noch leicht erhöhen. Tatsächlich hat nun die Stadt die Preise im Nachhinein nochmals deutlich verteuert, was einige Baugemeinschaften in finanzielle Schwierigkeiten bringt, da einige ihrer Mitglieder deshalb abspringen könnten. Für die Käufer wird das Wohnungseigentum im Domagkpark sicherlich kein Schnäppchen werden.
Der von der Gewofag zu errichtende Bauabschnitt im Norden soll zum Teil 2014, die von den Baugemeinschaften und Genossenschaften zu errichtenden Wohneinheiten 2015 bis 2016 fertiggestellt sein. Die Bauplätze für die etwa 600 freifinanzierten Wohneinheiten außerhalb des Konsortiums werden gerade ausgeschrieben.
Weitere Informationen:
Quellen: Pressegespräch/Unterlagen des Konsortiums vom 2. 04.2014; Meldung Landeshauptstadt München
Bildnachweis: Fotografien – Domagkpark; Karte – Landeshauptstadt München