
Freiham-Nord: Satzungsbeschluss für 4.000 Wohnungen
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung unter Vorsitz des Münchner OB Dieter Reiter (Bild) hat am 7. Oktober den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan des neuen Münchner Stadtteils gefasst. Damit kann der Bau des ersten Realisierungsabschnitts mit 4000 Wohnungen gestartet werden.
Laut Aussagen von Stadtbaurätin und Leiterin des Referat für Stadtplanung und Bauordnung Elisabeth Merk gegenüber immobilienreport im Frühjahr 2015 war der Satzungsbeschluss für Sommer 2015 geplant. Nun hat sich der Abschluss des Bebauungsplanverfahrens für Freiham-Nord doch noch bis zum Oktober verzögert. Den Bebauungsplan hatte die Vollversammlung des Münchner Stadtrats bereits im April 2015 gebilligt. Im Sommer 2011 wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt und danach auf der Grundlage des Entwurfs der ersten Preisträger Ortner & Ortner mit BSM und Topotek 1, Berlin, und West 8, Rotterdam, die Rahmenplanung erarbeitet und darauf aufbauend das Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
Im neuen Stadtteil Freiham entsteht ein Wohnstandort für bis zu 20.000 Menschen mit entsprechenden Infrastruktureinrichtungen in mehreren Realisierungsabschnitten. Für den ersten Realisierungsabschnitt Freiham-Nord sollen nun auf einer Fläche des ersten Abschnitts mit zirka 85 Hektar zwischen der S-Bahnlinie München-Herrsching im Süden und dem Ortskern Aubing im Norden ein eigenständiger Stadtteil entstehen. Insgesamt sind zirka 4.000 Wohneinheiten für etwa 10.000 Menschen geplant.
Die öffentliche Auslegung wurde vom 29. Mai bis 30. Juni 2015 durchgeführt. Hierbei gingen nur noch wenige Stellungnahmen und Empfehlungen beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung ein. Offen waren laut Merk noch Fragen zur Verkehrsentwicklung des künftigen Stadtgebietes. Wesentliche Änderungen des Bebauungsplanes wurden hierdurch nicht erforderlich.
Mit dem nun gefassten Satzungsbeschluss findet das Bebauungsplanverfahren seinen Abschluss und schafft die Grundlage für aktives Baurecht. Die Bekanntmachung des Bebauungsplanes mit Grünordnung Nr. 2068 im Amtsblatt der Landeshauptstadt München ist für Januar 2016 vorgesehen. Ziel ist es, dass die ersten Bewohner ab Anfang 2018 einziehen können. Hierfür wird noch im Herbst mit den Bauarbeiten für Kanäle, Straßen und Wege begonnen. Für zwei Grundschulen konnte mit dem Bau bereits begonnen werden.
Quelle: Pressemeldung des Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München vom 08.10.2015
Freiham Nord: Münchner Stadtrat billigt B-Plan
Im Münchner Westen soll mit Freiham in den nächsten zwei Jahrzehnten ein neuer Stadtteil für bis zu 20.000 Einwohner entstehen. Am 29. April hat der Stadtrats den Bebauungsplan gebilligt, der dann öffentlich für die Bürgerbeteiligung ausgelegt wird. Ende 2017 sollen die ersten Bewohner einziehen können.
Die Planungen für das neue Stadtviertel Freiham im Münchner Westen sind einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen. Die Vollversammlung des Stadtrates hat in der Sitzung am 29. April 2015 den Entwurf des Bebauungsplans mit Grünordnung Nr. 2068 für den ersten Realisierungsabschnitt in Freiham Nord gebilligt. Dieser Billigungsbeschluss ist Voraussetzung für die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs gemäß § 3 Abs. 2 Baugesetzbuch (BauGB), bei der sich alle Bürgerinnen und Bürger nochmals am Verfahren beteiligen können.
Problem der Verkehrssituation noch ungelöst
Das Planungsreferat muss allerdings mittels einer Vergleichsstudie untersuchen, welche Anbindung sinnvoll ist: U-Bahn oder Tram. Bisher gibt es nur einen S-Bahn-Halt, doch der wird nicht reichen. Die Vertreter des Stadtbezirks hatten die mangelhafte Verkehrsanschließung des Konzepts kritisiert und den Entwurf noch mal zur Überarbeitung zurückgestellt. Die Menschen vor Ort wünschen sich eine teure U-Bahn. Das möchte auch die CSU und fordert deshalb, dass die U5 nach Freiham verlängert wird. Die SPD hatte sich dagegen in der Vollversammlung am 29. April noch einmal für eine Tram-Anbindung ausgesprochen - weil diese mehr Haltestellen hätte und den Stadtteil somit kleinteiliger erschließen könnte. Ausschlaggebend wird im Endeffekt vermutlich sein, welche Variante günstiger ist und sich besser in das bestehende Verkehrsnetz einfügt.
Ein weiterer strittiger Punkt ist der Autoverkehr in Freiham. Die A99 sei schon jetzt überlastet, kritisiert die CSU; im Aubinger Tunnel gebe es regelmäßig Staus. Die CSU spricht sich deshalb für den Ausbau des Aubinger Tunnel und der Erweiterung der A99 aus. Die SPD lehnt dies ab. Die Erweiterung der Autobahn wäre sehr teue, der Nutzen sei ziemlich gering.
Münchens größtes Wohnungsbauprojekt der nächsten zwei Jahrzehnte
Im neuen Stadtteil Freiham entsteht langfristig ein Wohnstandort für insgesamt bis zu 20.000 Menschen mit den entsprechenden Infrastruktureinrichtungen in mehreren Realisierungsabschnitten. Der erste Realisierungsabschnitt auf der Fläche von 85 Hektar sieht immerhin den Bau von 4000 neuen Wohnungen für rund 10.000 Einwohner vor. Außerdem soll es in dem neuen Viertel einen 60 Hektar großen Park geben - als grünen Puffer zur A99.
Rund 50 Prozent der Wohnungen sollen dabei als geförderter Wohnungsbau (München Modell, EOF) errichtet werden. Zudem sollen 13 Kindertageseinrichtungen, zwei Grundschulen, ein Bildungscampus mit Gymnasium, Realschule, Förderzentrum und einer dritten Grundschule, ein Sportpark für den Schul- und Breitensport, ein Stadtteilzentrum, ein Quartierszentrum mit Einrichtungen des täglichen Bedarfs sowie öffentliche Grünflächen entstehen.
Der Startschuss für den Bau von 4000 neuen Wohnungen in Freiham ist ein Meilenstein einer bereits lange angedachten Stadterweiterung im Münchner Westen, die dringend benötigte Wohnungen bereitstellen wird“, so OB Dieter Reiter. „Gleichzeitig entsteht mit dieser Planung ein neuer Stadtteil mit einem ganz eigenen Charakter, der sich gut in die Nachbarschaft von Aubing und Neuaubing einfügen wird.“
Die nächsten Schritte
Im Sommer 2011 wurde für den neuen Stadtteil ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt, dessen Ziel es unter anderem war, aufbauend auf dem Strukturkonzept von eevas und terra.nova Landschaftsarchitekten, München, den Gedanken des „Stadt-Weiterbauens“ zu konkretisieren. Auf Grundlage des Entwurfs der ersten Preisträger Ortner & Ortner mit BSM und Topotek 1, Berlin, und West 8, Rotterdam, wurde zunächst die Rahmenplanung erarbeitet und darauf aufbauend die Bauleitplanverfahren eingeleitet.
Die Unterrichtung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB wurde vom 25. Juni bis 25. Juli 2012 einschließlich einer Erörterungsveranstaltung vor Ort durchgeführt. Hierbei ging eine Vielzahl an Stellungnahmen und Empfehlungen beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung ein, die in das laufende Verfahren einbezogen und geprüft wurden.
Als nächster Schritt ist der Satzungsbeschluss für Sommer 2015 vorgesehen. Ziel ist es, dass die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ab Ende 2017 in den neuen Stadtteil einziehen können.
Quelle: Pressemeldung Landeshauptstadt München vom 29.04.2015
Bilder: oben Stadtrat-Plenum – Foto von Michael Nagy, Presse- und Informationsamt der Landeshauptstadt München, Rahmenplan – Ortner&Ortner/ Landeshauptstadt München