Untermenzing: Billigungsbeschluss für Quartier mit 1300 Wohnungen

Am 8. März 2023 gab der Planungsausschuss des Münchner Stadtrat grünes Licht für das neue Wohnquartier der Eckpfeiler Immobilien Gruppe auf dem Kirschgelände. Mit dem Bau des Quartiers für rund 3000 Bewohner könnte 2024 begonnen werden.

 

Das „Kirschgelände" auf dem Grundstück des ehemaligen Dampfsägewerks Theodor Kirsch & Söhne in Untermenzing bei Allach im nordlichen Münchner Stadtbezirk Allach-Untermenzing gehört aktuell zu den größten Quartiersentwicklungen in München. Ziel ist es, auf der derzeit zu 100 Prozent versiegelten Fläche eines in die Jahre gekommenen Logistik- und Gewerbestandortes ein lebendiges und nachhaltiges Wohnquartier mit viel Grün zu schaffen. Neben den 126.000 Quadratmeter Geschossfläche, die weitestgehend in Holzhybridbauweise errichtet werden sollen, entstehen 3,6 Hektar allgemeiner Grün- und Freiflächen sowie ein öffentlicher Park auf rund 2,4 Hektar. Mit dem Billigungsbeschluss vom 8. März 2023 erreicht das Projekt den letzten Meilenstein vor dem Satzungsbeschluss, der für Ende 2023 erwartet wird.
 

„Dank der intensiven Nutzungsmischung und den vielfältigen Angeboten, entsteht ein lebendiges Quartier mit starkem Charakter", betont Wolfgang Bogner, Geschäftsführer der Eckpfeiler Immobilien Gruppe GmbH.  Das Unternehmen Eckpfeiler will einen wesentlichen Anteil des neuen Quartiers auch langfristig im Bestand halten.

Im Sinne einer möglichst guten Durchmischung sieht das Konzept Wohnungen unterschiedlicher Größen für verschiedene Einkommens-, Nutzer- und Altersgruppen vor. 40 Prozent der Flächen kommen dem geförderten Wohnungsbau zugute. In die Wohnbebauung integriert sind außerdem vier Kindertagesstätten und eine dreizügige Grundschule mit Sportanlagen. Am Quartiersplatz entstehen Einzelhandelsflächen für die Nahversorgung und Gastronomie – ein Anwohnertreff soll zum nachbarschaftlichen Miteinander und zur Lebendigkeit im Quartier beitragen. 

Das neue Viertel wird mit der leicht geschwungenen, neu gestalteten, Elly-Staegmeyr-Straße erschlossen. Über sie gelangt man neben der Kirschstraße am westlichen Quartiersrand zu den Tiefgaragen-Einfahrten. Alle übrigen Bereiche des Viertels können Bewohner*innen und Besucher*innen über neu geschaffene Rad- und Fußwege erreichen. 

Auch für weitere Fahrten wird der Radverkehr gestärkt: So wird der Radweg entlang der Gleise in Richtung Innenstadt um mehr als einen Kilometer durch einen gut ausgebauten und breiten Radweg verlängert und eine schnelle Verbindung zu den nahegelegenen S-Bahn-Stationen Allach und Untermenzing geschaffen.  

Wenn es um den Transport von Kindern oder Einkäufen geht, warten Lastenfahrräder an Mobilitätshotspots auf Nutzer*innen. Sollte doch mal ein Auto gebraucht werden, stehen auch dafür Sharing-Angebote zur Verfügung. Die emissionsarmen Fahrzeuge können per App von den Quartiersbewohner*innen als auch von allen Nachbar*innen aus Untermenzing genutzt werden

Städtebauliche Planung schafft Platz für Landschaftspark

Als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren lobte Eckpfeiler 2020 mit der Landeshauptstadt München einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb aus. Der Sieger-Entwurf der Planungsgemeinschaft Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht mit Keller Damm Kollegen überzeugte insbesondere durch die Gebäude-Staffelung und den sich daraus ergebenden 24.000 Quadratmeter großen Landschaftspark.  „Unser städtebaulicher Entwurf soll die Qualitäten des öffentlichen Raumes stärken und attraktive Aufenthaltsorte für die Menschen schaffen”, erklärt Architektin Rita Ahlers vom Büro Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht. 

Durch die differenzierte Höhenstaffelung der Gebäude, die an der Grundstücksgrenze abfällt, entsteht ein fließender Übergang zu den Ein- und Mehrfamilienhäusern der Nachbarschaft. Durch Punkthäuser im südwestlichen Grundstücksbereich fügt sich das neue Quartier harmonisch in das bestehende Stadtbild ein. Sie nehmen die architektonische Struktur der umliegenden Einfamilienhäuser auf und halten ausreichend Abstand zu ihnen. Der mittlere Bereich ist dem öffentlichen Landschaftspark vorbehalten, während im südlichen Teil ein zentraler Stadtgarten mit Gastronomie, Bewohnertreff und Einzelhandel sowie eine neue Bushaltestelle vorgesehen sind. 

 

Auf dem Weg zum klimaneutralen Quartier – DGNB-Zertifikat angestrebt

Mit der neuen Entwicklung entstehen nach den Entwürfen des Landschaftsarchitekten Franz Damm von uniola neben dem öffentlichen Park insgesamt Grün- und Freiflächen von rund 60.000 Quadratmeter. Insgesamt werden auf dem Areal 400 neue Bäume gepflanzt – die Kirschbäume am Quartiersplatz werden im Frühling für einen besonderen Charakter sorgen.  „Uns war bei der Planung wichtig, grüne Aufenthaltsorte für alle Altersgruppen zu schaffen. Begrünte Dachterrassen und Innenhöfe schaffen zusätzlich Rückzugsräume für die Bewohnerinnen und Bewohner", führt Franz Damm, von uniola, Büro für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus.

Im Sinne eines möglichst geringen CO²-Verbrauchs durch Einsparung von Beton werden die Gebäude überwiegend in Holzhybrid-Bauweise erstellt. „Das Quartier wird in Bezug auf die Energieversorgung besonders nachhaltig geplant. Durch die Kombination von Grundwassernutzung, Wärmepumpen und Photovoltaik schaffen wir ein ökologisches und zugleich wirtschaftliches System, das den künftigen Mieterinnen und Mietern bezahlbare Energiekosten ermöglicht”, so Wolfgang Bogner von Rckpfeiler. Die Immobilien Gruppe strebt eine DGNB-Quartierszertifizierung an.

 

Die nächsten Schritte: geplanter Baubeginn Anfang 2024

Mit dem Billigungsbeschluss hat der Stadtrat nun die Planungen für die Bebauung des Areals bestätigt. Anschließend erfolgt die abschließende öffentliche Auslage und voraussichtlich Ende des Jahres 2023 der Satzungsbeschluss der Landeshauptstadt München. Der Baustart des ersten Bauabschnitts ist demnach für Anfang 2024 geplant. Die Realisierung soll in insgesamt drei Bauabschnitten erfolgen.

Eckdaten

Adresse: Gewerbegebiet Kirschstraße, 80999 München / Stadtbezirk Allach-Untermenzing

Entwicklung eines Wohnquartiers

Projektentwickler: ECKPFEILER Immobilien Gruppe GmbH 

Architekten: Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH, München mit Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München

Grundfläche des Baugrundstücks: ca. 12 ha 

Zeitplan:

Einzug der ersten Bewohner: voraussichtlich ab Mitte 2026

Realisierung erfolgt voraussichtlich in drei Bauabschnitten

Satzungsbeschluss: erwartet Ende 2023

Billigungsbeschluss März 2023

Abriss der Bestandsgebäude ab Herbst 2023

Siegerentwurf im Juni 2020 gekürt

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb Oktober 2019

  
Standort

Areal des früheren Dampfsägewerkes „Theodor Kirsch & Söhne“ (1895 bis 1954)

Danach als Gewerbe- und Mischgebiet genutzt – in den vergangenen
Jahrzehnten vorrangig von Logistikunternehmen

Derzeit ca. 100.000 m² GF Bestand Gewerbe
(Bestandsbaurecht ca. 160.000 m² GF Gewerbe)

Fußläufige Nahversorgung über EVER.S Einkaufzentrum und Wochenmarkt

Vielfältiges Freizeit- und Erholungsangebot in der Umgebung

Zehn Fahrminuten mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof (Entfernung S-Bahnstation Allach 300 m oder Untermenzing 600 m)

Schnelle Anbindung per Pkw an den Mittleren Ring und die A99

Eigene Busanbindung vom Quartier mit MVG geplant


Architektur

Geschossfläche gesamt: ca. 126.000 m²

Etwa 1.300 Wohneinheiten für ca. 3.000 Bewohner

40% geförderte Wohnraumnutzung, 60% frei finanziert

Vielfältige Wohnungsformen für diverse Einkommens-, Nutzer- und Altersgruppen

Qualitativ hochwertige Ausstattung

Nachhaltige Bauweise in EH 40

Nachhaltiges Energiekonzept / alternative Energiegewinnung

insgesamt rund 60.000 m² Grünflächen 
- 24.000 m²  Landschaftspark an der Kirschstraße
- Stadtgarten als Zentrum im südlichen Bereich des Quartiers mit Café und Einzelhandel

differenzierte Höhenstaffelung

individuelle Baustile und Grundrisse der Gebäude für modernen, wiedererkennbaren Charakter


Infrastruktur

vier Kitas – mit insgesamt zehn Krippen- und 12 Kindergartengruppen

dreizügige Grundschule und einer Sporthalle mit Freisportanlagen

Mobilitätsstation: zentrale Verleihstation für Mobilitätsangebote (Car-Sharing, Bike-Sharing)

Gemeinschaftlich genutzte Dachterrassen

Kfz-Stellplätze in ein- bis zwei-geschossigen Tiefgaragen für Quartiersbewohner

Fahrradstellplätze in Fahrradräumen

 

Quelle: Pressemeldung Eckpfeiler Immobilien Gruppe vom 08.03.2023

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